Spionage beim Hoffenheim-Training. Ein Scout von Werder Bremen wollte mithilfe einer Drohne die Taktik von Gegner Hoffenheim beobachten. Werder bestätigt nun die Vorwürfe und Geschäftsführer Frank Baumann übernahm die volle Verantwortung.
Werder Bremen spioniert bei TSG Hoffenheim
Werder-Geschäftsführer Frank Baumann hat den Einsatz einer Drohne während einer Trainingseinheit der TSG Hoffenheim bestätigt. Der unbemannte Multicopter sei am Dienstag „kurzzeitig“ zum Einsatz gekommen, teilte der SV Werder Bremen in einer offiziellen Stellungnahme mit. Baumann gab an „Wir haben intern alles besprochen. Ich übernehme dafür die Verantwortung“ und äußerte sich so zu dem Eklat.
Baumann hatte schon nach der Partie am Mittwoch die Anwesenheit eines Werder-Scouts im 1899-Trainingszentrum in Zuzenhausen eingeräumt. Anders sah das wohl Bremens Trainer Florian Kohfeldt. Er hatte versichert in seiner Spielvorbereitung auf das Hoffenheim-Spiel keine Drohnenaufnahmen verwendet zu haben.
Auf der Pressekonferenz teilte Baumann mit, „Sollte die Aktion in Hoffenheim zu einer gewissen Verunsicherung auf dem Trainingsplatz geführt haben, dann möchten wir uns dafür entschuldigen“. Er betonte auch man habe nur versucht sich „Informationen einzuholen“. Ob das der richtige Weg ist, bleibt jedoch fraglich.
Polizei nimmt Ermittlung auf
Laut Hoffenheims Klubsprecher Holger Kliem hat die Polizei inzwischen die Ermittlung aufgenommen, da es gegen das Gesetzt verstößt, ohne Genehmigung über Menschenansammlungen zu fliegen. Am vergangenen Freitag sagte Baumann, „nichts Illegales“ getan zu haben. Die Drohne sei nicht direkt über den Platz geflogen, auf dem trainiert wurde. Er betonte danach das „mit Hoffenheim alles geklärt sei“.
Die TSG nahm das ganze wohl mit Humor auf. Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann gab an, „es ist doch normal, dass man sich den Gegner versucht anzuschauen“. Ebenfalls mit einem zwinkern im Gesicht gab der Nationalspieler Nico Schulz scherzhaft an, „Ich habe danach noch viel besser trainiert“.