Bienen sind für unser komplettes Ökosystem wichtig und unerlässlich. Das Bienensterben beschäftigt deshalb nicht nur Politik, Landwirtschaft und Gartenbau, sondern auch die Wissenschaft! Aktuell arbeiten Niederländische Forscher an einer Drohne die das Bestäuben von Nutzpflanzen übernehmen soll.
Die Drohnen-Biene
Die Drohnen-Biene ist 55 Mal größer als die normale europäische Biene. Mit einer Spannweite von 33 Zentimetern und einen Gewicht von 29 Gramm stellt sie ihren natürlichen Kollegen größentechnisch locker in den Schatten. Sie kann eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 25 Kilometern pro Stunde erreichen und ist äußerst wendig und agil.
Der Roboter kann bis zu fünf Minuten über der Blüte schweben und dann den Bestäubungsprozess einleiten. Wie genau das in der Praxis funktionieren soll, ist bisher noch nicht näher definiert.
Wie der Guardian berichtet, wird die Drohnen-Biene in dem Labor der Technischen Universität Delft getestet und weiterentwickelt. Das mechanische Insekt verfügt über ein Flügelpaar, das sich in der Schlagzahl (17 Schläge pro Sekunde) und der Aerodynamik an der einer Fruchtfliege orientiert.
Technik an Board
Die Niederländischen Wissenschaftler wollen in Zukunft ganze Schwärme mechanischer Bestäubungshelfer kreieren, die dann autonom von Blüte zu Blüte fliegen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Batterie, die verbaut ist. Sie hält deutlich länger als bei helikopterartigen Drohnen-Kollegen die es bis dato auf dem Markt gibt. Die Drohnen-Biene kann bis zu einem Kilometer Distanz zurücklegen, bevor sie wieder an die Ladestation muss.
Dank Bewegungssensoren können die Drohnen selbstständig von Pflanze zu Pflanze navigieren und weichen geschickt anderen „Bienen“ aus. Dadurch werden Zusammenstöße mit anderen Coptern gänzlich ausgeschlossen. An diesem essentiellen Punkt sind andere Wissenschaftler immer gescheitert, weshalb ähnliche Modelle nur äußert ineffizient eingesetzt werden konnten.
Drohnen in der Landwirtschaft
Der Wissenschaftler Matěj Karásek erläutert gegenüber dem Guardian
„Die Roboter-Biene ist vor allem für den Einsatz in Gewächshäusern geeignet“
und ergänzt das von 360 verschiedenen Bienenarten in den Niederlanden rund die Hälfte vom Aussterben bedroht sind. Vor allem der Wirkstoff Thiametoxam, der in Pflanzenschutzmitteln von Syngenta zum Einsatz kommt, wird für das Schwinden der Insektenpopulation verantwortlich gemacht. Am meisten trifft es von allen Tieren die Bienen, da sie unter den Folgen des Einsatzes massiv leiden.
Generell werden Drohnen immer öfter in der Landwirtschaft eingesetzt, da sie extrem viele Vorteile gegenüber anderen teureren Hilfsmitteln wie einem Helicopter mit sich bringen.
„Per Drohne lassen sich ganze Beete, Felder oder Quartiere überblicken. Das Pflanzenwachstum ist so einfacher zu kontrollieren, ebenso der Unkrautbesatz. Wer Lohnunternehmer für Pflanzenschutzarbeiten einsetzt, kann ebenfalls sehr gut Nester des Befalls erkennen. Die Phytophthora-Problematik ist gut zu entdecken. Von oben lässt sich die Sortenreinheit gut kontrollieren“
zählt Ralf Große Dankbar auf, über den wir schon in einem anderen Artikel „Drohnen und der Einsatz in der Landwirtschaft“ berichtet haben.