Eine Wärmebildkamera als Ergänzung zur herkömmlichen Optik? Die Feuerwehr bekommt bald einen neuen Kollegen – die Zenmuse XT2 von DJI. Durch diese Technik soll das sichtbar gemacht werden, was dem menschlichen Auge sonst verborgen bleibt.
Neue Möglichkeiten
Der Multicopter ist mit einer besonderen Optik ausgestattet und erfasst zum einen das normale Bild und zum anderen ein Wärmebild. Diese Fotos entstehen mit radiometrischen Wärmesensoren und werden zum Beispiel für die Thermographie-Untersuchung von Häusern verwendet, beim suchen von Vermissten Personen oder beim finden von Lecks in Fußbodenheizungen.
Die Technik der Kamera erkennt die unterschiedlichen Oberflächentemperaturen und stellt sie farblich dar. Warme und heiße Zonen werden gelb oder rot dargestellt, „normale“ bzw. die mittleren Temperaturen werden Grün angezeigt und die kalten Zonen blau.
Wärmebildkamera für DJI Drohnen
Im April hat DJI mit Flir Systems eine neue Wärmebildkameras für Drohnen vorgestellt. Die Firma Flir aus Oregon ist der momentane Marktführer für Wärmebildkameras. Der amerikanische Hersteller bietet seit langem Handapperate an, mit denen die Feuerwehr beim Einsatz durch den Rauch hindurch sehen kann, um so Personen zu identifizieren. Diese Geräte weisen jedoch eine deutlich schlechtere Auflösung vor als die einer Kamera. Die Flir K33 hat nur 240×180 Pixel aber einen stolzen Preis von rund 3000 Euro.
Der Plan ist es ist die Wärmebildkamera in die Drohne zu integrieren. Als Model ist die Zenmuse XT2 von DJI angedacht, die eine Kameraeinheit mit zwei optisch getrennten Systemen hat. Der Multicopter hat dann eine 12-Megapixel-Sichtkamera und direkt daneben den radiometrischen Wärmesensor von Flir, mit einer Auflösung von 640×512 oder 336×256 Pixeln.
Dieses „Arbeitsgerät“ richtet sich vor allem an professionelle Nutzer wie zum Beispiel die Feuerwehr. Sie hat jetzt die Möglichkeit aus der Luft durch den Rauch zu blicken, Glutnester oder vermisste Personen ausfindig zu machen und Wasserschäden an Gebäuden zu erkennen.
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Mehr InformationenFunktionen
Der Drohnenpilot kann zwischen dem herkömmlichen Bild und dem Wärmebild hin und her schalten und sich so flexibel der Situation anpassen. Er hat außerdem die Möglichkeit eine Bild-im-Bild-Darstellung abzurufen oder beide Aufnahmen nebeneinander auf dem Display zu sehen. Natürlich ist die Zenmuse XT2-Kameraeinheit gegen Wasser und Staub geschützt und somit auch unter widrigen Bedingungen einsatzbereit.
Eine weitere technische Neuerung sind die verschiedenen Flugmodi. Die Drohne kann automatisch auf ein Ziel zufliegen oder sich auf das Objekt mit der höchsten Temperatur fixieren, sobald der Pilot in den „Heat Track“-Modus wechselt. Mit der Funktion „Temp Alarm“ werden die Wärmedaten in Echtzeit ausgewertet und der Pilot benachrichtigt, sobald die Temperatur eines Gegenstandes außerhalb des Grenzbereichs liegt. Zudem können weitere Anwendungen von Dittanbietern programmiert werden, da ein entsprechendes „Software Development Kit“ freigegeben wurde.
Preis
Die Preisspanne der Zenmuse XT2-Kameraeinheit liegt je nach Version, zwischen 7000 und 16000 Euro. Sie lässt sich nur an ausgewählten Drohnen von DJI befestigen, wie der Matrice-200-Serie und der Matrice 600 Pro. Diese Geräte kosten mehrere tausend Euro und sind für den gewerblichen Einsatz mit langer Flugzeit gedacht.