Vor fast fünf Jahren hatte Amazon-Chef Jeff Bezos angekündigt, dass spätestens dieses Jahr Drohnen die Pakete zum Kunden fliegen. Bis dato ist ihm dieser Plan nicht geglückt und auch die Deutsche Post ist skeptisch. Der Plan wird laut Amazon aber weiterhin verfolgt.
Prime Air ist noch Zukunftsmusik
Laut Amazon hätte es schon vor über einem Jahr mit den Lieferungen von Paketen per Drohne losgehen können. Leider hat sich diese Prognose nicht bewahrheitet und Prime Air rückt weiter Richtung Zukunft. Anfang 2013 hatte Jeff Bezos in einem CBS-Interview verkündet, dass in vier bis fünf Jahren, Amazon-Kunden ihre Pakete mit Lieferdrohnen erhalten werden.
Amazon hält aber auch fünf Jahre später an den Plänen fest und versicherte in einem AP-Berich, dass sie optimistisch sind, die Pläne bald in die Tat umzusetzen.
„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Pakete mit Drohnen in 30 Minuten oder weniger zu liefern“
sagte Amazon-Sprecherin Kristen Kish aber nannte diesmal keinen Termin, wann Prime Air eingeführt wird. Entsprechende Entwicklungszentren für die Drohnenlieferungen gibt es aktuell in den USA, Frankreich, Großbritannien, Österreich und Israel. In Deutschland gib es momentan noch kein Drohnen-Forschungszentrum von Amazon. Ob und wann der Bau beginnen könnte, ist ungewiss.
Neben technischen Schwierigkeiten sind auch regulatorische Herausforderungen und Gesetzte zu meistern, bis Drohnen endlich Pakete zu den Adressen der Kunden fliegen können. Bisher gibt es nur ausgewählte Testgebiete, in denen Produkte mit Drohnen geliefert werden. DHL nutzt Drohnen um Medikamente von Tansania auf eine Insel im Viktoriasee zu liefern und in den USA beliefert UPS ländliche Gebiete in Florida mit Drohnen.
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Mehr InformationenPost ist skeptisch
Bisher werden Drohnen eher für die Notfallversorgung eingesetzt und auch nur in ländlichen bzw. weniger dicht besiedelten Gebieten. In Städten müssen erst Fragen rund um den Datenschutz geklärt werden, da die Prime Air Drohnen auch filmen und ihren Flug aufzeichnen. Hierbei könnte die Privatsphäre der Menschen deutlich verletzt werden.
Der Deutsche Post-Chef Frank Appel ist skeptisch, dass in den nächsten Jahren die Paketlieferung per Drohne ihren Anklang in Deutschland finden wird. Laut seiner Aussage werden Drohnen, zum derzeitigen Entwicklungsstatus, Nischenfahrzeuge bleiben. Frank Appel sieht ein sehr großes Hindernis in den kurzen Akkulaufzeiten der Drohne.
„Wenn die Drohnenakkus alle zwei Stunden aufgeladen werden müssen, muss das auch entsprechend koordiniert werden.“
gibt er zu bedenken.
Nach Ansicht von Appel haben menschliche Kuriere einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Kollegen aus der Luft. Der Lieferboten aus Fleisch und Blut weiß immer wo der Kunde wohnt und an welcher Tür geklingelt werden muss, anders als bei Drohnen. Es sei laut Appel sehr teuer und nicht einfach, das alles zu programmieren.
Analysten gehen davon aus, dass es noch Jahre dauern wird, bis alle Regeln für eine flächendeckende Drohnenlieferung durch die zuständigen Behörden festgelegt worden sind. Auch Amazon-Chef Jeff Bezos ist sich den großen bürokratischen Hindernissen und gesundheitlichen Risiken bewusst.
„Die Drohnen dürfen nicht auf den Köpfen der Menschen landen, während diese draußen spazieren gehen.“