Warum ist meine RAW-Datei nur 960×540 Pixel groß?

Dimitri Wolf Von Dimitri Wolf 2 Min. Lesen

Deine RAW-Datei scheint nur 960×540 Pixel groß zu sein? Keine Panik. Hier ist nichts schief gelaufen und auch keine Datei defekt. Es gibt eine ganz einfache Erklärung.

Kürzlich wurde in unserem Community-Forum eine interessante und für viele neue Drohnenpiloten relevante Frage gestellt: „Warum ist meine RAW-Datei nur 960x540px groß?!“ Diese Frage kam von einem Anwender, der qualitativ hochwertige Drohnenaufnahmen in Auftrag gegeben hatte. Doch als er die gelieferten Dateien überprüfte, schien etwas nicht zu stimmen. Die Dateien hatten nur eine Auflösung von 960×540 Pixeln, was natürlich weit unter dem liegt, was man von RAW-Dateien erwartet.

Der erste Schock: Sind die Bilder beschädigt?

Die Enttäuschung des Anwenders war verständlich. Schließlich sollen die RAW-Dateien den höchsten Detailgrad und die beste Bildqualität liefern, die mit einer Drohne möglich ist. Eine so geringe Auflösung passt da einfach nicht ins Bild. Die Dateigröße von 75 MB ließ jedoch anderes vermuten. Eine so große Datei mit einer so geringen Auflösung? Das ergab keinen Sinn. War die Datei vielleicht beschädigt oder hatte die Kamera beim Speichern einen Fehler gemacht?

Die Lösung: Ein Blick in die Software

Die Ursache war jedoch schnell gefunden. Das Problem lag nicht bei der Drohne oder der Kamera, sondern bei der Software, mit der die Datei betrachtet wurde.

Viele Anwender öffnen ihre RAW-Dateien mit dem Standard-Bildbetrachter von Windows. Was die meisten aber nicht wissen: Diese Software zeigt nur das in der RAW-Datei eingebettete Vorschaubild an, das oft eine geringere Auflösung hat. In diesem Fall handelt es sich um ein 960×540 Pixel großes JPEG-Bild, das nur für eine schnelle Vorschau gedacht ist und nicht die volle Qualität des eigentlichen RAW-Bildes widerspiegelt.

Warum ist das so? – Eine technische Betrachtung von RAW-Dateien

RAW-Dateien enthalten unkomprimierte Bilddaten direkt vom Kamerasensor. Sie bieten dem Fotografen eine Fülle von Informationen, die in der Nachbearbeitung genutzt werden können, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Da diese Dateien in der Regel sehr groß sind und die Bearbeitung viel Rechenleistung erfordert, ist ein kleines Vorschaubild eingebettet, das eine schnelle Betrachtung ermöglicht. Dieses Vorschaubild ist jedoch in keiner Weise repräsentativ für die tatsächliche Bildqualität der RAW-Datei.

Die Lösung: Die richtige Software macht’s

Um die volle Auflösung und alle Details einer RAW-Datei sehen zu können, ist es notwendig, ein Bildbearbeitungsprogramm zu verwenden, das RAW-Dateien vollständig unterstützt. Programme wie Adobe Photoshop, Lightroom oder andere spezialisierte Bildbearbeitungsprogramme können die RAW-Datei in ihrer vollen Pracht anzeigen und bearbeiten. Mit diesen Werkzeugen lassen sich die unkomprimierten Bilddaten optimal nutzen, sei es für die Nachbearbeitung oder für den Druck in höchster Qualität.

raw-datei 960x540px photoshop drohne
Eine RAW-Datei unserer Drohne geöffnet in Photoshop (Camera Raw Tool)

Fazit: Keine Panik wegen vermeintlich geringer Auflösung

Wenn du also das nächste Mal eine RAW-Datei öffnest und eine überraschend niedrige Auflösung siehst, bedenke: Es handelt sich wahrscheinlich nur um das eingebettete Vorschaubild. Die eigentliche Datei ist intakt und enthält alle Details, die du brauchst. Benutze einfach ein geeignetes Programm, um die Datei korrekt anzuzeigen und zu bearbeiten.

Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, die richtigen Werkzeuge für die Arbeit zu kennen und einzusetzen. Für Drohnenpiloten, die regelmäßig mit RAW-Dateien arbeiten, ist das Wissen um solche technischen Feinheiten entscheidend. So vermeidet man unnötige Panik und kann sich auf das konzentrieren, was wirklich zählt: atemberaubende Bilder aus der Luft.

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Dimitri ist Gründer von DeinDrohnenpilot.de und seit 2021 bei skyzr tätig. Das Thema Drohnen fesselt ihn bereits seit 2016. Wenn er nicht gerade mit der Drohne unterwegs ist kümmert er sich neben der Planung und Ausarbeitung neuer Konzepte für die Plattform auch um das Schreiben und Erstellen der Inhalte. Darüber hinaus ist er auch für die technische Umsetzung und Wartung zuständig. Dafür helfen ihm seine abgeschlossene Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration sowie sein Bachelor in Medieninformatik.
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