Drohne im Winter fliegen: Die 10 besten Tipps und Grundlagen

Dimitri Wolf Von Dimitri Wolf 5 Min. Lesen
Das Fliegen im Winter kann seinen ganz eigenen Reiz haben, wenn man einige Punkte beachtet. Bild: pixabay

Im Winter haben Drohnenpiloten nicht nur mit kürzeren Tagen, sondern auch mit Nässe, Schnee und Kälte zu kämpfen. Was man beim Drohne fliegen im Winter beachten sollte, möchten wir dir in diesem Ratgeber erklären.

Als Drohnenpilot hast du im Winter zwei Möglichkeiten, was du mit deiner Drohne anstellen kannst:

  • Entweder du nutzt sie weiter und fliegst auch bei kalten Temperaturen. Oder …
  • du entscheidest dich dazu, deine Drohne über den Winter zu lagern und erst mal liegen zu lassen.

Je nachdem, wie du dich entscheidest, hast du dabei einige Punkte zu beachten, die wir dir hier näher bringen möchten.

Drohne im Winter fliegen

Entscheidest du dich dafür die Drohne auch im Winter zu benutzen, solltest du auf einige Punkte achten, die bei anderen Jahreszeiten weniger relevant sind. Ausgehend von übliche Consumer Drohnen aus dem Hause DJI spielt es dabei erstmal keine Rolle mit welcher Drohne du fliegen willst.

  1. Akkus warm halten: LiPo-Akkus verlieren bei Kälte an Leistung. Bewahre sie vor dem Flug in einer warmen Tasche oder nahe am Körper auf und setze sie erst kurz vor dem Start in die Drohne ein. Jede Drohne und jeder Akku hat eine bestimmte Betriebstemperatur die beachtet werden sollte. Einige Drohnen-Apps zeigen die Akkutemperatur an, was hilfreich sein kann.
  2. Behalte den Akkustand im Auge: Die Reichweite des Akkus verringert sich bei Kälte schneller. Lande deshalb frühzeitig und überwache den Akkustand während des Fluges.
  3. Längere Ladezeiten einplanen: In kalter Umgebung dauert das Aufladen länger, plane also vor dem Flug etwas mehr Zeit zum Aufladen ein.
  4. Zusätzliche Akkus einplanen: Da die Akkulaufzeit bei Kälte abnimmt, lohnt es sich, mehrere geladene Akkus mitzunehmen, um längere Flüge zu ermöglichen. Verbrauchte Akkus sofort warm lagern, um Schäden zu vermeiden.
  5. Schutz vor Schnee und Nässe: Vermeide es, die Drohne direkt im Schnee oder auf feuchtem Untergrund zu starten. Verwende eine Landeplattform, um die Drohne trocken zu halten.
  6. Langsamere Bewegungen: Kalte und dichte Luft kann das Verhalten der Drohne verändern. Fliege sanfter und vermeide abrupte Manöver, um Stabilität und Kontrolle zu gewährleisten.
  7. Passe die Kameraeinstellungen an: Bei schneebedeckter Landschaft solltest du Überbelichtung vermeiden, indem du die Belichtung etwas reduzierst. Auch ND-Filter können hilfreich sein.
  8. Behalte das Wetter im Auge: Das Winterwetter kann schnell umschlagen. Vermeide Flüge bei starkem Wind, Schneefall oder Temperaturen unter der empfohlenen Betriebstemperatur deiner Drohne.
  9. Benutze Handschuhe mit Touch-Funktion: Für eine bessere Kontrolle in der Kälte sind Handschuhe mit Touch-Funktion hilfreich, damit du die Steuerung und das Display bedienen kannst, ohne dass deine Hände auskühlen.
  10. Regelmäßige Wartung: Reinige die Drohne nach jedem Winterflug gründlich, um sicherzustellen, dass keine Feuchtigkeit oder Schmutz eingedrungen ist.

Sauberer und trockener Landeplatz

Gerade im Winter ist es bei Flügen im Freien nicht immer einfach, einen sauberen und vor allem trockenen Untergrund zum Starten und Landen der Drohne zu finden. Beides ist aber wichtig, denn Drohnen sind in der Regel nicht wasserdicht und an der Unterseite befinden sich je nach Modell Sensoren, die nicht verschmutzt werden dürfen.

Hier hilft eine Landeplattform, die es schon für wenige Euro gibt. Sie ist leicht zu transportieren und zu jeder Jahreszeit ein nützlicher Begleiter für dich als Drohnenpilot. Allgemeine Informationen zu Drohnen-Landeplattformen haben wir dir in folgendem Artikel zusammengestellt: Drohnen-Landeplattform – Infos, Tipps, Kaufempfehlung

Drohne und Akkus auf Temperatur bringen

Bringe deine Drohne und die Akkus auf die richtige Temperatur. Jede Drohne und jeder Akku hat eine bestimmte Betriebstemperatur, die du im Handbuch deiner Drohne findest. Durch das vorherige Aufwärmen des Akkus erhöhst du seine Leistung und Zuverlässigkeit.

Die DJI Mini 4 Pro hat beispielsweise eine Betriebstemperatur von 0° – 40°C. Sowohl die Drohne als auch der Akku sind also nur für bestimmte Temperaturen ausgelegt. Außerhalb dieser Temperaturbereiche kann es zu Verformungen am Material deiner Drohne kommen, oder die Leistungsfähigkeit nimmt ab. In solchen Fällen ist die Funktionsfähigkeit nicht mehr garantiert. Darauf weist DJI auch in seinen Handbüchern hin.

drohnen winter betriebstemperatur hinweis dji
Warnhinweis im Handbuch der DJI Air 2S

Spezielle Akku-Wärmer können hier helfen um die Akkus vorab auf eine angemessene Temperatur zu bringen.

ND-Filter nutzen

Ein weiterer Punkt, den du beachten solltest, sind ND-Filter. Sie helfen, das einfallende Licht auf die Kamera (bzw. den Kamerasensor) zu reduzieren und so Überbelichtung zu vermeiden. Gleichzeitig geben sie dir als Drohnenpiloten mehr Kontrolle bei der Steuerung des Lichts.

Gerade an schneebedeckten Orten kann es schnell zu Überbelichtung kommen, wenn die gesamte Landschaft in Weiß gehüllt ist.

ND-Filter gibt es für verschiedene Kamera-Drohnen, entweder direkt beim Hersteller oder auf Plattformen wie Amazon.

Weitere Tipps

Weitere Tipps zum Fliegen bei schlechtem Wetter liefert dir auch der Artikel Drohne fliegen bei schlechtem Wetter – das ist zu beachten.

Wenn du auch im Winter mit deiner Drohne Geld verdienen möchtest, liefert dir folgender Artikel die 10 besten Ideen für Dienstleistungen, die du selbst im Winter anbieten kannst: Drohneneinsatz im Winter: 10 Dienstleistungen, die sich lohnen.

Drohne über den Winter lagern

Die Drohne in eine Kiste packen und das war’s. Ganz einfach, oder? Nicht ganz! Es gibt einige Dinge, die du beachten solltest, wenn du vorhast, deine Drohne für einige Wochen oder sogar Monate nicht zu benutzen.

Akku

Die Akkus sollten immer aus der Drohne entfernt werden, wenn diese längere Zeit nicht benutzt wird. Es ist wichtig, die Akkus weder voll geladen noch leer zu lagern. LiPo-Akkus mögen das nicht und können dadurch beschädigt werden.

Die Akkus sollten auf eine Lagerspannung gebracht werden, die bei ca. 65-75 % der maximalen Ladung liegt. Intelligente Akkus, wie sie z.B. in DJI-Drohnen verwendet werden, entladen sich selbst auf eine ideale Lagerspannung. Wann dies geschieht, kann in der DJI Go 4 oder DJI Fly App für den aktuell eingelegten Akku eingestellt werden. Der Standardwert sieht vor, dass der Akku nach 10 Tagen Nichtbenutzung automatisch zu entladen beginnt, bis die Lagerspannung erreicht ist.

DJI Go 4 App Akku Entladezeitraum
In der DJI Go 4 App lässt sich der Zeitraum einstellen, nachdem sich der Akku anfängt zu entladen.

Beachte auch, dass während der Lagerung nicht ständig der Ladezustand der Batterie kontrolliert werden muss. Durch Drücken der Taste für die Ladezustandsanzeige wird der interne Timer für den Entladevorgang zurückgesetzt!

Bei LiPo-Akkus, die keine automatische Entladefunktion haben, helfen spezielle Lade-/Entladegeräte. Diese sollten unbedingt verwendet werden, um die gelagerten Akkus vor Schäden zu schützen. Ein von uns empfohlenes Modell findest du hier.

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  • B6AC verfügt über die so genannte automatische Funktion, die den Speisestrom während des Prozesses der Laden oder Entladen einstellen kann. Besonders für Lithiumbatterien kann es die Überladung, die wegen des Fehler des Benutzers vielleicht zu einer Explosion führt, verhindern.

Die Akkus solltest du in eine Tasche oder ähnliches packen und kühl, trocken und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt lagern.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du auch spezielle Akkutaschen kaufen. Unserer Meinung nach sind solche speziellen Taschen nicht unbedingt notwendig, aber wenn du keinen geeigneten Behälter für deine Akkus hast, sind sie eine gute Option.

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  • SICHER UND EINFACH ZU VERWENDEN Laden, transportieren und lagern Sie Ihre Batterien viel sicherer, indem Sie auf die richtige Lagerung achten. Lipolix Lipo-Taschen sind dank des flammhemmenden Aramidgewebes die ideale Lösung zum sicheren Laden und Aufbewahren Ihrer Akkus.

Vergiss bei der Lagerung nicht deine Fernbedienung. Auch sie enthält einen Akku, der sich in der Regel nicht automatisch entlädt. Kontrolliere daher vor der Lagerung den Ladezustand des Akkus und bringe ihn auf die richtige Lagerungsspannung.

Die Drohne selbst

Kommen wir zur Lagerung der Drohne selbst. Hier solltest du als erstes zur Sicherheit alle Schutzkappen aufziehen, die der Drohne beiliegen. Auf diese Weise kannst du das Gimbal und die Kamera bei der Lagerung schützen.

Außerdem solltest du die Drohne zusätzlich nochmal reinigen, bevor du sie wegpackst. So setzt sich kein Dreck fest, der noch vom letzten Flug an der Drohne haftet. Beim Auspacken weißt du dann gleich, dass du eine saubere Drohne vorfindest. Dazu kann dir auch unser Ratgeber „Drohnen richtig reinigen“ helfen.

Bevor du die Drohne dann in einer passenden Kiste, Box oder Tasche verstaut, entferne zusätzlich die Propeller. So verhinderst du, dass die Propeller bei der Lagerung unnötigem Druck ausgesetzt sind und auf Dauer beschädigt werden.

Für deine Fernbedienung kannst du, je nach Modell, ebenfalls eine kleine Schutzvorkehrung treffen und die Analogsticks fixieren. Dafür gibt es spezielle Aufsätze für wenig Geld. Sie eignen sich auch dafür, die Fernbedienung beim Transport zu schützen. Durch die Fixierung werden die Sticks bei der Lagerung oder dem Transport nicht unnötig strapaziert.

Mavic Pro Fernbedienung Schutzkappe
Durch einen extra Schutz für die Fernbedienung der Drohne kann sie vor unnötiger Belastung geschützt werden.

Viele neuere Modelle bieten die Möglichkeit, die Sticks einfach abzuschrauben und in entsprechenden Fächern in der Fernsteuerung selbst zu verstauen. Diese Möglichkeit sollte bei der Lagerung genutzt werden.

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Dimitri ist Gründer von DeinDrohnenpilot.de und seit 2021 bei skyzr tätig. Das Thema Drohnen fesselt ihn bereits seit 2016. Wenn er nicht gerade mit der Drohne unterwegs ist kümmert er sich neben der Planung und Ausarbeitung neuer Konzepte für die Plattform auch um das Schreiben und Erstellen der Inhalte. Darüber hinaus ist er auch für die technische Umsetzung und Wartung zuständig. Dafür helfen ihm seine abgeschlossene Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration sowie sein Bachelor in Medieninformatik.
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