Map2Fly -Kartensoftware für Drohnenpiloten

Dimitri Wolf Von Dimitri Wolf 5 Min. Lesen
Mit Map2Fly schnell zu allen wichtigen Informationen für ein mögliches Drohnenfluggebiet. Quelle: https://map2fly.flynex.de

Wer schnell auf einen Blick nachgucken möchte wo er mit seiner Drohne fliegen darf und wo nicht, wird bei Map2Fly fündig. Wir stellen euch die kostenlose Variante des Kartendiensts für Drohnenpiloten ausführlich vor.

Wo darf ich mit meiner Drohne fliegen?

Wo und wie mit der eigenen Drohne geflogen werden darf, regelt hierzulande die Drohnenverordnung. Nicht immer wird man jedoch im gewünschten Fluggebiet schnell die anzuwendenden Regelungen aus der Verordnung herauslesen können. Zu viele Punkte können hier besonders Anfänger aber auch fortgeschrittene Piloten verunsichern. Dabei ist die Frage, wo mit Drohnen geflogen werden darf, vermutlich die häufigste, die sich ein Drohnenbesitzer stellt.

Um die Angst und Unsicherheit zu nehmen gibt es zahlreiche Anbieter von Software, die es dem Drohnenpiloten erleichtern sollen eine Entscheidung zu treffen. Einer der bekanntesten dieser Anbieter dürfte Map2Fly der FlyNex GmbH sein. Mit ihrer Lösung können Drohnenpiloten durch einen schnellen Blick auf eine Karte Informationen zur dortigen Fluglage für Drohnen bekommen.

Wir stellen euch kurz das Unternehmen und im Anschluss ausführlich die kostenlose Variante der Software vor.

FlyNex GmbH

Das Unternehmen schreibt über sich selbst:

FlyNex ist ein führendes Technologieunternehmen für Drohneneinsätze, welches 2015 in Hamburg gegründet wurde. Nach mehr als 10 Jahren operativer Erfahrung in weltweiten UAS-Einsätzen, war es an der Zeit, dieses einzigartige Know-how in automatisierte Softwarelösungen für Unternehmen umzuwandeln. Das FlyNex-Team besteht aus erfahrenen UAS-Betreibern und Technikern, die beide Welten kombinieren, um unsere Mission zu verfolgen. FlyNex betreibt seinen Hauptsitz für Operations in Leipzig und seinen Entwicklungsstandort in Hamburg.

Quelle: flynex.io/ueber

Map2Fly vorgestellt

Eines der Produkte von FlyNex ist Map2Fly. Das Produkt ist sowohl als Webversion als auch App für Android und iOS verfügbar. Neben zwei kostenlosen Varianten existiert auch eine kostenpflichtige Pro Unlimited Version. Wir erklären wo die Unterschiede und Gemeinsamkeiten liegen und welche Version für welchen Drohnenpiloten am besten geeignet ist.

Um den Rahmen des Artikels nicht zu sprengen, konzentrieren wir uns bei den Funktionen in diesem Beitrag ausschließlich auf die, die in der kostenlosen Version ohne Registrierung verfügbar sind.

Grundlegende Funktionen aller Versionen – Free Version – ohne Registrierung

Die Hauptfunktion von Map2Fly besteht in der Bereitstellung aller nötigen Informationen, die für einen geplanten Drohnenflug in einem Gebiet relevant sind. Die Funktion ist auch gleich Teil der kostenlosen Variante des Dienstes und die Grundlage der darauf aufbauenden weiteren Versionen. Die Pro Versionen sprechen wir im Anschluss jedoch nur kurz und der Vollständigkeit halber an. Eine umfangreiche Vorstellung der Pro Versionen folgt in einem separaten Beitrag.

Map2Fly Informationen anzeigen

Um die Bedienung intuitiv und einfach zu halten, wird dem Nutzer eine Kartenansicht präsentiert. Schon in der Vorschau sieht man unterschiedlich eingefärbte Gebiete, die bereits auf mögliche Restriktionen in einer Region hinweisen. Auf der rechten Seite lässt sich eine Legende einblenden, die die unterschiedlichen Gebiete kurz erklärt. Der Benutzer hat die Wahl eine Adresse einzugeben, frei auf der Karte zu suchen oder direkt zu seiner aktuell ermittelten Position zu springen (erfordert die Freigabe von GPS auf mobilen Geräten).

map2fly kartenansicht
Die Kartenansicht von Map2Fly. Quelle: https://map2fly.flynex.de
Map2Fly setzt übrigens auf mapbox. Ein Anbieter, der die Erstellung von Kartenanwendungen ermöglicht. Mapbox bezieht sein Kartenmaterial vom OpenStreetMap Projekt.

Auf dieser Kartenansicht genügt ein Rechtsklick (oder ein längeres Antippen in den mobilen Apps) um konkrete Informationen für den Zielpunkt zu erhalten. So informiert euch Map2Fly in einer seitlich erscheinenden Leiste beispielsweise um was für eine Art von Grundstück es sich handelt. Das kann zum Beispiel ein Forstgebiet oder auch der Hinweis auf ein Wohngebiet sein. Ebenso sind Flugplätze, Krankenhäuser, Industrieanlagen und viele weitere „Gebietsarten“ vermerkt.

map2fly legende
Rechts in der Legende von Map2Fly könnt ihr euch die Erklärungen der unterschiedlich eingefärbten Gebiete anzeigen lassen. Quelle: https://map2fly.flynex.de

In der linken Leiste werden die Informationen dabei in die Unterpunkte „Info“, „Beschränkungen“, „Auflagen“ und „Lufträume“ eingeteilt. Jeder der Bereich beschreibt dabei, falls vorhanden, mögliche Auflagen und Verbote die am ausgewählten Punkt Gültigkeit haben. So erhält der interessierte Drohnenpilot den Hinweis, dass bei Grundstücken die Einverständniserklärung des Grundstückseigentümer notwendig ist, oder das um Krankenhäuser ein generelles Betriebsverbot 100m über und um das Krankenhaus herrscht.

map2fly informationen
Auf der linken Seite bekommt ihr bei Map2Fly in separaten Tabs die unterschiedlichen Informationen für den gewählten Flugpunkt. Quelle: https://map2fly.flynex.de

Der Dienst enthält eine Vielzahl solcher unterschiedlicher Angaben. Wir verzichten hier auf die gesamte Auflistung der Informationen, da das den Rahmen des Artikels sprengen würde und nicht alle Angaben für jeden von Bedeutung sein müssen. Mit zunehmender Nutzung des Dienstes werdet ihr schon ganz von selbst die unterschiedlichen Arten von Meldungen kennen lernen.

Map2Fly setzt dabei auf ausführliche Beschreibungen der notwendigen Informationen und gibt bei Bedarf auch weitere Hinweise. Alle Hinweise beziehen sich auf die eingangs erwähnte Drohnenverordnung die hierzulande gilt. Der Dienste stellt aktuell nur Informationen für Deutschland bereit. Angaben zu Gebieten im Ausland werden (momentan) nicht zur Verfügung gestellt.

Achtung: Map2Fly bietet euch ausführliche Informationen. Jedoch solltet ihr euch nie voll und ganz nur auf diese Angaben der App verlassen, da es keine Garantie gibt, dass diese Angaben aktuell oder vollständig sind, auch wenn der Anbieter bemüht ist die Daten aktuell zu halten. Holt euch im Zweifelsfall immer noch eine zweite Quelle heran.

Free Version (Pro Freemium) – mit Registrierung

Mit der Registrierung über eine gültige E-Mail-Adresse bekommt ihr automatisch kostenlos eine abgespeckte Pro Version. Dadurch erhaltet ihr Zugriff auf eine Verwaltungsoberfläche für euren Account. Dieser bietet zusätzliche Optionen wie die Verwaltung von Projekten, Drohnen und Akkus. Darüber hinaus kommen noch weitere Funktionen hinzu, die wir nachfolgend stichpunktartig auflisten:

  • Basiskarten
  • Alle gesetzlichen Auflagen
  • 3D-Visualisierung
  • Flugplanvalidierung
  • Partnerfunktion
  • 3 Projekte
  • 1 Pilot
  • 1 Drohne
  • 3 Akkus
  • 100 MB Speicher

Pro Version (Pro Unlimited) – kostenpflichtig

Für 79€ im Jahr gibt es dann noch die Pro Unlimited Mitgliedschaft. Diese bietet die selben Funktionen wie die kostenlose Pro Version, erweitert jedoch den Umfang folgendermaßen:

  • Basiskarten
  • Alle gesetzlichen Auflagen
  • 3D-Visualisierung
  • Flugplanvalidierung
  • Partnerfunktion
  • Unbegrenzte Projekte
  • 1 Pilot
  • 3 Drohnen
  • 9 Akkus
  • 5 GB Speicher

Alle Funktionen der beiden Pro Versionen im direkten Vergleich gibt es auf der Map2Fly Infoseite.

Welche Map2Fly Version für wen?

Den meisten Drohnenpiloten wird die kostenlose Variante ohne Registrierung vollkommen ausreichen. Mit dieser Version könnt ihr euch bereits die wichtigsten Informationen holen, die ihr für einen Drohnenflug in einem bestimmten Gebiet braucht.

Wer nicht nur Informationen zu Fluggebieten haben will, sondern auch seine gesamten Drohnenflüge über Map2Fly planen und archivieren möchte, kann mit der kostenlosen Pro Version, die nach einer Registrierung verfügbar ist, in das Pro Unlimited Angebot reinschnuppern. Durch die Beschränkungen auf lediglich 3 Projekte wird man dann vermutlich sehr früh aber auf die kostenpflichtige Pro Unlimited Mitgliedschaft wechseln müssen. Dieses Paket eignet sich vor allem für Drohnenpiloten, die viele Aufträge durchführen und die gesamte Abwicklung über Map2Fly abwickeln möchten.

Fazit

Mit Map2Fly bekommt ihr kostenlos schnell und einfach die wichtigsten Informationen für einen Drohnenflug bereitgestellt. Um schnell zu erfahren, welche Bedingungen für einen geplanten Flug in einem bestimmten Gebiet herrschen, kann sowohl im Browser oder per App auf den Dienst zugegriffen werden. Besonders für Anfänger eine gute Möglichkeit sich mit den hier zu Lande geltenden Restriktionen vertraut zu machen.

Grundsätzlich ist dabei jedoch immer zu empfehlen zusätzliche Quellen heranzuziehen und auch vor Ort die Sachlage mit den Behörden oder möglichen Grundstückseigentümern zu klären.

Folgen:
Dimitri ist Gründer von DeinDrohnenpilot.de und seit 2021 bei skyzr tätig. Das Thema Drohnen fesselt ihn bereits seit 2016. Wenn er nicht gerade mit der Drohne unterwegs ist kümmert er sich neben der Planung und Ausarbeitung neuer Konzepte für die Plattform auch um das Schreiben und Erstellen der Inhalte. Darüber hinaus ist er auch für die technische Umsetzung und Wartung zuständig. Dafür helfen ihm seine abgeschlossene Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration sowie sein Bachelor in Medieninformatik.
2 Kommentare
    • Hallo Martin,

      das hat sicherlich nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern liegt schlicht und ergreifend daran, dass noch keine Daten für die Schweiz vorlagen. Die Schweiz hat die Übernahme der Regelungen aus der EU Drohnenverordnung erst Ende 2022 beschlossen. Vorher wurde dort ein eigenes Süppchen gekocht. Daher gab es für die Schweiz eigene Lösungen. Mittlerweile ändert sich das vermutlich nach und nach.

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