In diesem Artikel erfährst du alles über das initiale Luftrisiko, initial Air Risk Class (iARC), im Zusammenhang mit SORA.
Nachdem wir uns in den vorigen Artikeln intensiv mit dem Thema Bodenrisiko eines Drohnenfluges auseinandergesetzt haben (SORA Schritt 2: Initial Ground Risk Class – Initiale Bodenrisikoklasse und SORA und Schritt 3: Finales Bodenrisiko – Final Ground Risk Class (GRC)), beschäftigen wir uns heute mit dem Luftrisiko.
Trotz der leichten Verfügbarkeit und großen Verbreitung von Drohnen muss ab der ersten Inbetriebnahme einer Drohne klar sein, dass für sie die Regeln der internationalen und nationalen Luftfahrtgesetze anwendbar sind. Das wird speziell noch einmal im Zuge der Risikoanalyse SORA (Was ist SORA?) klar.
Natürlich sollten die Piloten wie die Ersteller einer Risikoanalyse bereits Kenntnisse in Luftrecht sowie mit Luftfahrtkarten und Navigation vorweisen. Während es für ein gutes Situationsbewusstsein hilfreich ist die Luftfahrtkarten auf Flugplätze oder Kontrollzonen zu überprüfen, ist es für die SORA obligatorisch sich zusätzlich mit den Luftraumklassen im gewünschten Fluggebiet auseinander zu setzen.
Luftrisiko wird in vier Klassen eingeteilt
In der SORA gibt es vier Luftrisikoklassen engl. „Air Risk Class“ (ARC): ARC-a, -b, -c und -d.
ARC-a stellt eine Spezialluftrisikoklasse für einen Luftraum dar, bei dem davon ausgegangen wird, dass dort nicht erwartet wird, dass bemannte Luftfahrzeuge unterwegs sind. Für die Klassen ARC-b bis -d gilt, dass das Risiko mit bemanntem Flugverkehr zu kollidieren mit jeder gesteigerten Klasse wahrscheinlicher wird. Dies spiegelt sich im folgenden Flussdiagramm wider, das für jede SORA durchlaufen werden muss, um ein korrektes ARC Assessment zu erhalten.
Sofern der Spezialfall ARC-a nicht anwendbar ist, werden die Luftrisikoklassen durch die folgenden Punkte unterschieden:
- Flughöhe
- Nähe zu Flugplätzen
- Kontrollierter oder unkontrollierter Luftraum
- Speziellen Lufträumen wie TMZ oder Mode-C Veil (nicht in EU)
- Städtisches oder ländliches Gebiet
Wie ihr sehen könnt, muss man für die korrekte Analyse der Luftrisikoklasse über die Luftraumstruktur im gewünschten Betriebsvolumen bescheid wissen. Aber damit noch nicht genug, denn im Zuge des Luftrisikos erscheint es womöglich überraschend, dass auch zwischen städtischen und ländlichen Gebieten unterschieden wird. Eine Einschätzung sollte aber bereits durch die vorangegangenen SORA Schritte zum Bodenrisiko möglich sein.
Für den Einblick in die Luftraumstruktur eignen sich unterschiedliche Quellen. Je nach Zugang kann man wählen zwischen
- Luftfahrthandbuch eines Staates/Aeronautical Information Publication (AIP) –> Rechtsgültig und aktuell, jedoch oft keine einfache grafische Darstellung (z.B. für Österreich: eaip.austrocontrol.at/)
- Offizielle digitale Kartentools —> nicht rechtsgültig bzw. nicht für den Betrieb geeignet*, aber aktuell und gute Darstellung speziell für das Verständnis (z.B. maps.austrocontrol.at)
- Drohnenapps –> nicht rechtsgültig bzw. nicht für den Betrieb geeignet*
*damit meinen wir den Disclaimer, dass der Veröffentlicher nicht für die angebotenen Daten zur Haftung gezogen werden kann.
Luftrisikoklasse einfach bestimmen
Eine sehr einfache Möglichkeit sich über die Luftraumklassen zu informieren und somit das Luftrisiko zu bestimmen, ist die kostenlose Karte für Drohnenoperatoren in unserem SORA-Tool wingman.
Sie liefert alle Informationen, die für eine UAS-Operation in der offenen sowie in der specific Kategorie notwendig sind. So siehst du zum Beispiel direkt die Luftraumklasse mit den dazugehörigen Höhen, Grenzen und Bedingungen mit direktem Link zur offiziellen AIP. Falls du deinen Flugplan bereits kennst, kannst du ihn mit wingman analysieren lassen und die Luftrisikoklasse und was dabei zu berücksichtigen ist, wird dir übersichtlich angezeigt.