Welche Drohnen Gesetze und Regelungen gelten in Deutschland 2024? Wo darf ich in Deutschland Drohne fliegen? Was muss ich dabei beachten und woher bekomme ich die Informationen? Diese und weitere Fragen beantworten wir euch im folgenden Artikel.
💡Das musst du wissen
- Die EU Drohnenverordnung liefert die Grundlage für die Gesetze und Regeln in Deutschland
- Drohnenflüge werden in Betriebskategorien eingeteilt, basierend auf dem Flugort, der Drohne und dem daraus resultierenden Risiko
- Eine Versicherung ist Pflicht
- Ein Registrierung ist bei Kamera-Drohnen unabhängig vom Gewicht Pflicht
👉 So gehst du vor
- Lerne mit diesem Artikel die Grundlagen der Gesetze in Deutschland kennen (Stichwort EU Drohnenverordnung und §21h der LuftVO)
- Verstehe die Bedingungen der jeweiligen Betriebskategorien
- Informiere dich über die verpflichtende Drohnenversicherung
- Erfahre wo du dich als Drohnenbetreiber registrierst
- Prüfe ob du einen Drohnenführerschein brauchst
- Prüfe mit Hilfe von Drohnen Karten vor jedem Flug die Lage vor Ort
Drohnen Gesetze 2024 – Allgemeine Informationen
Seit dem 31.12.2020 gilt auch in Deutschland die EU-Drohnenverordnung. In dieser sind alle Regularien für den Betrieb von Drohnen definiert. Diese Vorgaben wurden und werden nach und nach von den Mitgliedsländern in nationales Recht übernommen. In Deutschland geschah dies bereits 2021. Somit geben die Vorgaben der EU-Verordnung die Drohnen Gesetze für das jeweilige Land, in diesem Fall Deutschland, vor.
Wir empfehlen den folgenden Artikel durchzulesen, auch wenn wir den Inhalt in den späteren Absätzen kurz zusammenfassen. Nur so bekommt ihr ein vollständiges Verständnis für die Gesetze und Regelungen. Gerne könnt ihr sie auch erst im Anschluss an diesen Artikel oder wenn wir es im jeweiligen Absatz ansprechen durchlesen.
Fassen wir die wichtigsten Punkte für Drohnenflüge in Deutschland zusammen.
Betriebskategorien
Laut EU-Drohnenverordnung werden Drohnenflüge in Betriebskategorien eingeteilt. Grob gesagt heißt es dort: je schwerer die Drohne und je näher man an unbeteiligten Menschen fliegt, desto größer das Risiko und daher mehr Auflagen. Folgende Kategorien gibt es:
- Open
- Flüge ohne Genehmigung möglich und daher am interessantesten. Besteht aus folgenden Unterkategorien die jeweils eigene Anforderungen an den Flug und die Drohne haben (siehe Grafik unten)
- A1 = Flug nahe an Menschen
- A2 = Flug in der Nähe von Menschen (30m)
- A3 = Flug mit großem Abstand von Menschen und Wohngebieten (150m)
- Flüge ohne Genehmigung möglich und daher am interessantesten. Besteht aus folgenden Unterkategorien die jeweils eigene Anforderungen an den Flug und die Drohne haben (siehe Grafik unten)
- Specific
- In diese Kategorie fallen Drohnenflüge automatisch sobald sie mindestens eine Bedingung von Open nicht erfüllen. Dann ist eine Risikoanalyse und Beantragung einer Genehmigung für den Drohnenflug notwendig (siehe Thema SORA).
- Certified
- Nut relevant bei Transport von Menschen und Gefahrgut
Für die Mehrheit der Drohnenpiloten ist die Open Kategorie am interessantesten, da hier mit den wenigsten Auflagen und ohne behördliche Genehmigung geflogen werden darf. Die folgende Grafik veranschaulicht die Unterteilung der Open Kategorie in ihre Unterkategorien A1-A3 mit den jeweiligen Anforderungen.
Betriebsgenehmigungen
Trifft eine der Vorgaben für die Kategorie Open nicht mehr zu, so rutscht man in die Specific Kategorie. Drohnenflüge, die in diese Kategorie fallen, sind nur mit einer Betriebsgenehmigung in Deutschland erlaubt. Informationen zur Beantragung einer solchen Betriebsgenehmigung liefert euch die Seite des Luftfahrt Bundesamts (LBA).
Weitere Informationen zu den unterschiedlichen Betriebskategorien kannst du einem der oberen Links aus dem ersten Absatz entnehmen.
Versicherungspflicht
Drohnenbetreiber müssen gemäß der EU-Drohnenverordnung auch in Deutschland eine entsprechende Drohnen-Haftpflichtversicherung besitzen um legal Drohne fliegen zu dürfen. Einzelheiten und Anforderungen zur Drohnenversicherung in Deutschland liefert euch unser Artikel Drohnen Haftpflichtversicherung. Empfehlen können wir die Drohnen-Haftpflichtversicherung von helden (nebenberuflich) oder auch die Gewerbliche Drohnen-Haftpflichtversicherung von helden.
Registrierungspflicht
Seit dem 31.12.2020 müssen sich alle Drohnenbetreiber registrieren, deren Drohne eine Kamera besitzt, oder deren Gewicht 250g übersteigt. Das führt in der Praxis dazu, dass im Grunde jeder Besitzer einer Drohne zur Registrierung verpflichtet ist. Ausgenommen davon sind letztendlich nur Spielzeugdrohnen ohne Kamera.
Die Registrierung als Drohnenbetreiber ist in Deutschland kostenpflichtig beim LBA möglich. Die Kosten liegen dabei bei einmalig 20€ für natürliche Personen, sowie bei 50€ für juristische Personen. Einzelheiten und die weiterführenden Links zur Registrierung haben wir dir im verlinkten Artikel zusammengetragen.
Hinweis: Wer bereits in einem anderen Mitgliedsland als Drohnenbetreiber gemäß der EU-Drohnenverordnung registriert ist, muss sich entsprechend nicht nochmals in Österreich registrieren. Die Registrierung gilt im gesamten Wirkungsbereich der EU-Verordnung. Das gleiche gilt auch für die EU-Drohnenführerscheine aus dem nachfolgenden Absatz. Wer also als Urlauber in Österreich ist, kann seine bestehende Registrierung auch hier nutzen.
Drohnenführerscheine
Wie der oberen Grafik zu entnehmen ist, gibt es darüber hinaus unter bestimmten Bedingungen eine Pflicht zum Erwerb eines EU-Drohnenführerscheins. Davon gibt es zwei Varianten:
- EU-Kompetenznachweis („kleiner EU Drohnenführerschein“)
- EU-Fernpiloten-Zeugnis („großer EU Drohnenführerschein“)
Wann welcher Nachweis erforderlich ist inklusive weiterführender Informationen findet ihr in unserem Artikel EU-Drohnenführerschein – alle Informationen.
Den EU-Kompetenznaschweis kann man direkt beim LBA erwerben. Kostenpunkt 25€. Wer auch ein EU-Fernpiloten-Zeugnis erwerben möchte, muss dies bei einer der offiziell anerkannten Stellen erledigen. Die Preise dort variieren von Anbieter zu Anbieter.
Mindestalter
Das Mindestalter für Drohnenpiloten in Deutschland liegt bei 16 Jahren. Jedoch können jüngere Drohnenpiloten unter bestimmten Bedingungen ebenfalls fliegen. Details dazu haben wir im verlinkten Artikel zusammengetragen.
Wo darf ich in Deutschland Drohne fliegen?
Neben den oben angesprochenen allgemeinen Gesetzen und Regelungen zum Drohnenflug in Deutschland gibt es noch zusätzlich nationale GEO-Zones. Diese Zonen definieren wo Drohnenflüge nur unter Einhaltung bestimmter Voraussetzungen erlaubt sind.
Wo sich diese Gebiete genau befinden kannst du ganz leicht mit Hilfe offizieller Drohnen Karten herausfinden. Dazu haben wir auch einen eigenen Artikel verfasst: Wo darf ich mit meiner Drohne fliegen?
Grundlage dieser Einschränkungen beim Drohnenflug ist § 21h Regelungen für den Betrieb von unbemannten Fluggeräten in geografischen Gebieten nach der Durchführungsverordnung (EU) 2019/947. Dort findet sich übersichtlich und ausführlich wieder, wo Drohnenflüge unter welchen Bedingungen erlaubt sind.