Interview mit Christoph Lischetzki (CL-Medien)

Dimitri Wolf Von Dimitri Wolf 7 Min. Lesen
Quelle - CL-Mediendesign

CL-Mediendesign ist ein junges Dienstleistungsunternehmen mit einem breit gefächerten Portfolio rund um das Thema Medien. Der Sitz ist in Andernach und tätig sind die beiden Brüder im Großraum Rheinland-Pfalz. Auf Kundenwunsch arbeitet CL-Mediendesign auch Bundesweit. Von der Fotografie über die Videoproduktion, bis hin zum Layout und Grafikdesign, umfasst das Unternehmen alles aus dem Kreativbereich und bietet dem Kunden ein stimmiges Gesamtpaket, mit allen Dienstleistungen aus einer Hand. Im Zuge der Fotografie und der Videoproduktion, hat sich das Unternehmen als zusätzliches Werkzeug für den Einsatz von Kameradrohnen entschieden. 

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Interview

DeinDrohnenpilot: Hallo Herr Lischetzki, vielen Dank, dass wir das Interview führen können. zum Einstieg würde ich gerne Wissen, wie sind Sie zum Drohnen fliegen gekommen und inwiefern ist Ihr Bruder mit in das Unternehmen involviert? Hat sich das erst im Laufe ihrer Selbstständigkeit entwickelt oder waren Sie schon davor Interessiert?

Christoph Lischetzki: Mein Bruder Michael Lischetzki unterstützt das Unternehmen im Bereich Videoproduktion, wenn ich z.B. bei einem Auftrag als Fotograf gebucht bin und zusätzlich vom Kunden noch ein Veranstaltungsvideo geplant ist. Ansonsten ist er vollwertig im Bereich der Drohnendienstleistungen eingebunden und wir haben Führerscheine, Aufstiegsgenehmigungen und alles weitere gemeinsam gemacht und arbeiten gerade bei komplexen Missionen immer im Team. Ansonsten ist er ein Drohnenfreak und besitzt auch diverse Mini Whoops und High-Speed Racing Drohnen, mit denen er derzeit trainiert.

Wenn du mit deiner Drohne Geld verdienen möchtest, erklären wir dir wie der Start gelingt.

Wir waren schon immer fasziniert von Luftaufnahmen, in denen man die Welt aus einer anderen Perspektive einfangen kann. Aus luftiger Höhe sieht alles ganz anders aus und die Natur zeichnet mit ihren Landschaften die abstraktesten Formen und Bilder. Aber auch Architektur wirkt von oben ganz anders, abgesehen davon das sich die Größe mancher Objekte in seiner Ganzheit nur aus der Luft erfassen lässt. Daher kam die Idee auf wie man solche Aufnahmen fernab von Flugzeug mieten, zu einem halbwegs vertretbaren Preis erstellen kann. Also haben wir uns mit dem Thema tiefer auseinandergesetzt und uns in die Welt der Drohnen zu begeben. Dann folgte schnell der Kauf der ersten Drohne, um die Theorie in die Praxis umzusetzen.

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Quelle – CL-Mediendesign

DeinDrohnenpilot: Welche Drohne(n) benutzten Sie für die Arbeit? Haben Sie auch eine für den privaten Gebrauch?

Christoph LischetzkiPrivat und Arbeit verschwimmt bei uns ein wenig. Wir haben einige Drohnen die wir für beide Zwecke nutzen. Wir vertrauen dabei auf den Marktführer DJI, deren Service ist zwar das letzte, aber zumindest sind Ihre Produkte sehr ausgereift, wie z.B mit vielen praktischen Funktionen und guter Bild-Qualität der Kameras. Um es mit den Aufstiegsgenehmigungen so unkompliziert wie möglich zu halten, arbeiten wir nur mit leichten Drohnen unterhalb von 2,5Kg. Derzeit fliegen wir mit einer Phantom 4 und einer Phantom 4 Pro, sowie einer Mavic Pro. Für schnellen Einsatz und vor allem zum Reisen wird unser Equipment jetzt in kürze durch eine Mavic Air erweitert, welche schneller Mal auf einer Fernreise mitgenommen ist, als die Phantom. Langfristig merken wir aber schon das uns die Bildqualität nicht mehr ausreicht, bzw. auch die Eingriffsmöglichkeiten.

Deshalb ist es geplant in den nächsten 1-2 Jahren auf einer Inspire 2 zu sparen und diese mit der X5 Kamera für die wirklich anspruchsvollen Film- und Fotoprojekte zu kaufen.

Du bist ebenfalls großer DJI-Fan? Schau dir unseren Ratgeber mit den besten DJI Drohnen für Anfänger an.

DeinDrohnenpilot: Sie und ihr Bruder sind ja gewerblich zertifizierte Piloten. Wo haben Sie den Kenntnisnachweis absolviert wenn ich Fragen darf und wie war die Prüfung für Sie?

Christoph LischetzkiWir haben den Führerschein bei der KOPTER-PROFI GmbH von Dr. Alexander Matijevic gemacht. Dort wird man sehr gut betreut, erhält lange vor der Prüfung einen Online-Zugang zu dem ganzen Prüfungsrelevanten Lernmaterial und kann sich in aller Ruhe vorbereiten. Anschließend geht es dann zur Prüfung an einen der Standorte der Kopter-Profi GmbH. Die Prüfung war relativ einfach wenn man sich gut vorbereitet.

Alle Informationen über den Kenntnisnachweis findest du hier.

DeinDrohnenpilot: Da Sie die Videoproduktionen ja auch als Dienstleistung anbieten und selber als eines Ihrer Fachgebiete bezeichnen, wäre es interessant zu Erfahren, welche Rolle die Drohne im Arbeitsalltag wirklich einnimmt? Wie oft kommt ihr Multicopter zum Einsatz?

Christoph Lischetzki: Die Drohne nimmt in den meisten Fällen eine ergänzende Funktion ein. Das meiste Material für unsere Filme sammeln wir am Boden mit Vollformat DSLR`s im Gimbal etc. Jedoch ist es in meinen Augen wichtig durch die Vielfalt der Perspektiven etwas Abwechslung ins Video zu bringen. Und genau dafür ist die Drohne sehr gut geeignet. Daher würde ich die Drohne als eine Ergänzung ansehen für außergewöhnliche Perspektiven oder um große Areale in seiner Gesamtheit zu zeigen. Bei Videos von Urlaubsorten für unseren neuen Reise-Kanal “Leisure & Travel“, finde ich die Drohne unverzichtbar.

Gerade bei Reisen ins Ausland lässt sich die Natur am besten mit der Drohne einfangen (Mit der Drohne reisen – die besten Tipps). Deshalb versuche ich in jedem Land, in welchem der Drohneflug legal ist, diese auch mitzunehmen und so viel wie möglich zu filmen / fotografieren. Nach Möglichkeit versuche ich dann auch immer in den jeweiligen Ländern eine Aufstiegsgenehmigung einzuholen, um gewerbliche Stockfotos für den Verkauf zu produzieren. Bei Reisen in die USA / Kanada ist jedoch zu beachten das nicht jede Haftpflichtversicherung für Drohnen diese Regionen abdeckt und das man sich dafür evtl. extra-Leistungen hinzubuchen muss für den Zeitraum der Reise.

Die Hapftpflichversicherung ist ein komplexes Thema. Viele nützliche Ratschläge erfährst du im verlinkten Artikel.

DeinDrohnenpilot: Glauben Sie das Drohnen immer populärer werden oder das sie vielleicht nur eine Modeerscheinung sind? Merken Sie in der kreativen Arbeit, dass Drohnen immer wichtiger werden?

Christoph LischetzkiIch denke Drohne werden in der Zukunft noch viel wichtiger, je ausgefeilter die Technik ist und umso besser die Automatisierung und Hindernisserkennung voranschreitet. Ich bin mir sicher das irgendwann Essen und Pakete per Drohne an jeden ausgeliefert werden. Auch bei Luftaufnahmen wird der Drohnenmarkt weiter wachsen. Ich hoffe das es sinnvolle Regelungen geben wird, die nicht zu viele Restriktionen beinhalten, aber trotzdem für ausreichende Sicherheit sorgen. Im Moment ist es wirklich eine Modeerscheinung und jeder kauft sich eine Phantom um damit in der Nachbarschaft zu fliegen. Die „Piloten“ machen dann auch mal nebenher Aufträge für Bekannte oder kleiner Firmen. Darin sehe ich jedoch ein großes Problem. Nicht nur das diese den Markt mit ihren günstigen bis geschenkten Preisen kaputt machen weil die es „mal so nebenher für einen Obulus machen“, sondern diese sogenannten Piloten, hatten keine Ausgaben für Führerschein und u.Ä und haben dadurch einen Preisvorteil bei Interessenten. Aber vor allem in Bezug auf Flugsicherheit sehe ich das als ein Problem an, denn Sie kennen die Regeln nicht, fliegen wie es Ihnen grade passt und sorgen letztendlich mit diesen gefährlichen Verstößen dafür, dass der gesamte Drohnenmarkt in eine schlechtes Licht gerückt wird und es zu Überregulierung kommt. Am Ende zahlen diejenigen den Preis dafür, die sich an die Regeln halten.

DeinDrohnenpilot: Woher nehmen Sie die Inspiration für ihre Arbeit? Gibt es zum Beispiel Fotoshootings oder Videodreh’s, wo Sie schon im Vorfeld gedanklich mit dem Einsatz der Drohne planen?

Christoph LischetzkiDie Inspiration ist Abhängig vom Projekt. Manchmal gibt es klare Vorgaben und Rahmenbedingungen vom Kunden, welche den Rahmen grob abstecken. Natürlich fließt dann noch eigene Kreativität mit ein aber die grobe Richtung ist vorgegeben aus der Message heraus die das Video transportieren soll. Da sammele ich gerne im Voraus viele Aufnahmen der Locations bei verschiedenen Wetterbedingungen um die beste Uhrzeit und Stimmung zu finden, welche ich später im Video einsetzen will. Wenn es um Shootings im freien geht. nehme ich die Drohne eigentlich immer mit und Filme/Fotografiere damit, selbst wenn ich die Bilder danach nie verwende oder lösche. Könnte ja was dabei sein und macht ja auch tierischen Spaß. (lacht)

Bei Hochzeiten habe ich die Drohne auch immer dabei um dann Bilder wie diese zu machen. Die kommen beim Brautpaar immer gut an.

CL-Mediendesign Interview
Quelle – CL-Mediendesign

DeinDrohnenpilot: Können Sie aus Ihrer langjährigen Erfahrung unseren Lesern einen Tipp geben, worauf sie vor dem Kauf einer Drohne achten müssen?

Christoph LischetzkiAlso das allerwichtigste ist aus meiner Sicht einen renommierten Hersteller zu wählen, der ein ausgefeiltes Konzept/Produkt inklusive Software hat, die er auch im Griff- und die sich bereits bewährt hat. Keiner will aufgrund eines Fly-Aways seinen Ruf riskieren oder andere Gefährden, nur weil er bei Amazon eine Billig-NoName-Drohne aus China kauft. Als zweiten Tipp kann ich immer nur dazu raten direkt 1-2 weitere Ersatz Akkus mitzukaufen, um beim üben oder auch bei Missionen, immer noch Reserven zu haben und nicht gerade wenn das Licht perfekt geworden ist oder sich etwas schönes ergeben hat, plötzlich ohne Akku dazustehen.

DeinDrohnenpilot: Okay, angenommen diese Person kauft sich die Drohne, haben Sie persönliche Tipps vor dem ersten Flug? Was genau kann der angehende Drohnenpilot falsch machen und was muss er evtl. beachten?

Christoph LischetzkiIch empfehle immer als erstes die Installation der App der Deutschen Flugsicherung! Diese hat eine Karte die ganz klare Flugverbotsregionen kennzeichnet und sagt wo und warum nicht geflogen werden darf. Somit lässt sich schon gut planen wo ich meinen Jungfernflug durchführen kann. Dann sollte auf eine ausreichend freie Umgebung geachtet werden ohne Gebäude, Bäume etc. im Umkreis. Bevor dann der erste realen Flug kommt, kann man z.B. bei DJI auch noch eine Runde im Simulator drehen, bevor es ins wahre Leben geht. Am allerwichtigsten ist es in seiner Software für die ersten Flüge die Distanz und max. Flughöhe auf  sehr gering ein zustellen und erst Mal ein Gefühl für die Drohne zu bekommen. Auch um zu merken wie diese sich bei unterschiedlichen Wetterbedingungen und Wind verhält.

Mit unseren Tipps lernst du das Drohnen-Fliegen schnell und einfach.

DeinDrohnenpilot: Können Sie sich noch an Ihren ersten Flug erinnern? Wenn ja, wann und wo sind Sie das erste Mal geflogen?

Christoph LischetzkiOh ja ich sehe diesen Tag noch bildlich vor mir (lacht). Ich hatte mir ein Feld bei uns in der Region ausgesucht wo weit und breit keine Gebäude, Bäume, Hochspannungsmasten oder sonstiges waren. In alle Richtung leere Felder. Die maximale Distanz und Flughöhe war auf 30 Meter eingestellt und ich habe noch nie so unruhige und geschwitzte Hände gehabt. Mein Puls war gefühlt bei 120 und immer die Angst im Nacken viel Geld im Feld zu versenken war auch da. Ich habe die maximale Distanz an diesem ersten Tag nicht ausgereizt und dann war nach 20-25 Minuten auch schon der Akku leer und ich musste wieder abbrechen. Danach habe ich mir sofort zwei weitere Akkus bestellt.

Du bist kurz davor das erste mal mit deiner Drohne in die Luft zu steigen? Was du vor dem ersten Flug beachten solltest, erfährst du im Artikel Der erste Drohnenflug – das musst du wissen.

DeinDrohnenpilot: Zum Schluss noch eine kreative Frage. Welche Fähigkeiten müsste die Drohne Ihrer Wahl haben, damit sie perfekt zu Ihrer Arbeit passt?

Christoph LischetzkiMein Ideal ist eine Drohne unter 2,5Kg Gewicht (wegen erleichterter Bedingungen bei der Beantragung einer AE), ähnlich einer Phantom 4 mit rundum Kollisionsschutz und einer Batterielaufzeit von mindestens 30-40 Minuten! Am wichtigsten wäre mir ein Vollformat Bildsensor im Bereich von 40MP mit einem Wechselobjektiv-System, um chinematisch verschiedene Brennweiten, mit unterschiedlichen Blenden einsetzen zu können!

DeinDrohnenpilot bedankt sich sehr herzlich bei Christoph Lischetzki und wir hoffen auf viele weitere spannende Interviews!

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Dimitri ist Gründer von DeinDrohnenpilot.de und seit 2021 bei skyzr tätig. Das Thema Drohnen fesselt ihn bereits seit 2016. Wenn er nicht gerade mit der Drohne unterwegs ist kümmert er sich neben der Planung und Ausarbeitung neuer Konzepte für die Plattform auch um das Schreiben und Erstellen der Inhalte. Darüber hinaus ist er auch für die technische Umsetzung und Wartung zuständig. Dafür helfen ihm seine abgeschlossene Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration sowie sein Bachelor in Medieninformatik.
7 Kommentare
  • Ich denke das immer mehr Unternehmen in der Kreativbranche Drohnen benutzen werden. Wertet jedes Video meiner Meinung nach auf.

  • Gehört das Geschäft nur dem einen Bruder oder beiden? Das habe ich nicht aus dem Interview entnehmen können. Videos sehen aber Bärenstark aus!

  • Das Geschäft allgmein bezüglich der Mediengestaltung gehört mir bzw. wurde von mir gegründet, der Bereich Drohnen wird jedoch von uns beiden gebildet und darin sind wir gleichwertige Partner.

    Gruß
    Christoph

    P.S. Danke euch allen für das positive Feedback zu den Videos.
    Wir arbeiten dran das es noch besser wird!

    Haben jetzt die neue Phantom Obsidian Pro + geholt und dazu wird in kürze ein V-Log / Testvideo erscheinen 😉

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