Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) hat eine globale Datenbank ins Gespräch gebracht, die Drohnen und ihre Piloten erfassen soll.
Auf einem Symposium in Montreal hat die ICAO den Vorschlag vorgebracht, eine weltweite Datenbank für unbemannte Flugdrohnen und ihre Besitzer aufzubauen, berichtet Reuters. Der Grundgedanke dahinter ist, dass Drohnen auf diese Weise leichter identifiziert werden können, aber gleichzeitig auch einheitliche Regeln für den Drohnenverkehr geschaffen werden. Das würde bedeuten, dass eine in Deutschland gekaufte Drohne und die hier herrschenden Regeln auch auf andere Länder angewandt werden könnten. Es wären also keine unterschiedlichen Firmwares auf den Drohnen selbst notwendig, die maximale Flughöhen, Sperrgebiete und weitere Parameter beinhalten. Aber auch der Drohnenpilot selbst müsste nicht für jedes Land neue Regeln und Gesetze in Erfahrung bringen.
Die zentrale Registrierungsstelle würde mehrere Datenbanken zugunsten einer einzigen Anlaufstelle vermeiden, die es der Strafverfolgungsbehörde ermöglichen würde, unbemannte Flugzeuge zusammen mit ihrem Betreiber und Eigentümer aus der Ferne zu identifizieren und zu verfolgen.
Wer die Rolle des Betreibers einer solchen Datenbank übernehmen würde, steht nicht fest. Es ist aber gut möglich, dass die ICAO selbst diese Funktion erfüllen würde. Das Vorhaben könnte jedoch auf wenig Gegenliebe seitens der Drohnenpiloten stoßen. Denn bereits zu Jahresbeginn haben engagierte Drohnenpiloten ein ähnliches Vorhaben in den USA erfolgreich vor Gericht angefochten. Hier sollte eine für die USA gültige Drohnen-Datenbank seitens der Federal Aviation Administration aufgebaut werden.
„Sie (Drohnenhersteller) befürchten, dass Europa einen Satz von Standards schaffen könnte, die Vereinigten Staaten einen zweiten und China einen dritten. Und sie müssen eine Drohne in diesen verschiedenen Umgebungen anders bauen „, sagte Stephen Creamer, Direktor des ICAO-Flugsicherungsbüros.
Die ICAO wird vom 22. bis 23. September das Symposium zu Themen wie der Registrierung und Verfolgung von Drohnen sowie geofencing-ähnliche Systeme abhalten. Die Vorträge werden auf einer Veranstaltung von Experten und Unternehmen wie Google, Rockwell Collins (COL. N) und Amazon, besucht werden.