Bei Ertrinkenden zählt jede Sekunde. Um die schnellst mögliche Hilfe zu bieten, setzen Rettungsschwimmer an der französischen Atlantikküste jetzt auf die Hilfe von Drohnen.
Doch wie hilft eine Drohne einer ertrinkenden Person? Dabei soll gleich gesagt sein, dass die Drohne keinen Rettungsschwimmer ersetzt, sondern als Erste-Hilfe Maßnahme eingesetzt werden soll. Wird eine in Seenot geratene Person entdeckt, schicken die Rettungsschwimmer an Land die Drohne los. Diese ist mit einer Kamera ausgestattet und kann auf diese Weise punktgenau bei der hilfesuchenden Person eine Rettungsboje abwerfen. Auf diese Weise verschafft man der ertrinkenden Person wertvolle Sekunden bis die eigentlichen Rettungsschwimmer eintreffen.
Die Helper-Drohne
Die Drohne der Firma Helper (Human Environment & Life Protection Emergency Response) ist 3,9 kg schwer, pink-schwarz, erreicht eine Geschwindigkeit von 55 km/h und kann selbst bei Windgeschwindigkeiten von 50 km/h starten. Die an Bord befindliche selbstaufblasende Rettungsboje ist zusätzlich mit einem Funkgerät, einer Sauerstoffflasche und einem GPS-Sender ausgestattet. Der Sender ermöglicht es einem Rettungshubschrauber umgehend den exakten Weg zur ertrinkenden Person zu weisen, ohne erst auf die Ankunft der Rettungsschwimmer warten zu müssen. Die Drohne kostet rund 12.000 €, dazu kommen weitere 4.000 € an Schulungskosten für den Drohnenpiloten. Laut ersten Tests soll die Drohne ihr Geld aber wert sein.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenTäglich ertrinken 4 Menschen
In Frankreich ertrinken im Sommer täglich 4 Menschen. Selbst geübte Schwimmer haben hier mit Problemen zu kämpfen, wenn sie auf der rauen See der Atlantikküste bei Biscarrosse, Lacanau und Messanges im Südwesten Frankreichs unterwegs sind. Hier finden sich auch die ersten Einsatzgebiete der Helper-Drohne, die seit dem 14.Juli diesen Jahres an der Küste der Orte eingesetzt wird.
Betont wird klar, dass die Drohne als Hilfe und nicht als Ersatz für die Rettungsschwimmer gedacht ist. „Rettungsschwimmer sind heutzutage richtige Athleten, aber ihre Interventionszeit lässt sich nicht weiter verringern“, sagt Notfallarzt Fabien Farge. Er ist zusammen mit Anthony und David Gavend einer der drei Gründer von Helper, dass für ihre Drohne bereits mehrere französische Innovationspreise bekommen hat. Ebenso konnten die Start-Up Gründer rund 300.000 Euro in einer Finanzierungsrunde einnehmen um die Weiterentwicklung des Projekts zu sichern.