Drohnen gehören bereits seit geraumer Zeit zum Filmset dazu. Ein neuer Algorithmus steuert die kleinen Helfer nun aber völlig selbstständig und kann Dreharbeiten damit enorm erleichtern.
Ohne Drohnen wären zahlreiche Aufnahmen in Filmen gar nicht oder nur mit viel Aufwand möglich. Bisher wird für das Filmen mit Drohnen jedoch mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Personen benötigt, die die Drohen manuelle steuern. Eine Person fliegt die Drohne und eine zweite steuert die Kamera. Das muss einfacher gehen, dachten sich die Entwickler um Tobias Nägeli von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich und entwickelten einen Algorithmus, der Drohnen nach den Vorstellungen des Regisseurs steuert und dabei die gewünschten Ergebnisse liefern soll. Beteiligt an dem Projekt waren darüber hinaus Forscher der Delft University of Technology und des Massachusetts Institute of Technology sowie das Schweizer Unternehmen Embotech.
Algorithmus steuert Drohne
Regisseur und Kameramann geben dabei bestimmte Parameter vor, die das Ergebnis der Aufnahmen definieren. Beispielsweise kann das der Bildausschnitt sein, die Kamerafahrt an sich, die Person(en) die im Bild sein soll(en) oder der Bereich in dem die Drohne sich bewegen soll. Der Algorithmus wird dabei auf einem externen Rechner ausgeführt und berechnet 50 mal die Sekunde die ideale Flugbahn aus den eingegebenen Parametern um die Drohne so steuern zu können. Da die Steuerung der Drohne damit unabhängig von der Drohen selbst ist, können auch günstige Modelle zum Einsatz kommen, die lediglich eine ausreichende Bildqualität liefern müssen, ohne selbst mit cleverer Steuerungstechnik bestückt zu sein.
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Wann die Drohne genau wo sein wird ist dabei nicht von Bedeutung. Was zählt ist das Ergebnis. Verglichen wird das ganze mit Staubsauger-Robotern. „Wir geben dem Roboter nicht den exakten Weg vor, den dieser abfahren soll. Wir definieren nur das Ziel: nämlich dass der Raum am Ende sauber sein soll“, sagt Nägeli.
Bemerkenswert ist auch, dass Drohnen auf diese Weise auch Hindernisse erkennen und diesen selbstständig ausweichen. Ebenso lassen sich die Drohnen so programmieren, dass bei mehreren gleichzeitig filmenden Drohnen keine der anderen ins Bild fliegt. Auf diese Weise lassen sich sehr aufwändige Kamerafahrten realisieren, die sonst mehrere Aufnahmen und aufwändiges Equipment benötigen würden.
Einsatz für Sportübertragungen
Neben dem Einsatz am Filmset sieht Nägeli vor allem auch Sportübertragungen als eines der großen Einsatzgebiete seines Algorithmus. Hier werden meist noch Spidercams eingesetzt, die aber ihre Nachteile haben. „Wir machen eigentlich dasselbe wie Spidercams, nur virtuell und ohne Kabel“, sagt Nägeli. „Wir können zuvor virtuelle Flugstrassen anlegen, die verhindern, dass die Drohnen einen minimalen Sicherheitsabstand zum Athleten unterschreiten.“
Quelle: ethz
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