DJI hat pünktlich zu seinem angekündigten Launch Event seine neue M30, oder auch Matrice 30 Drohne vorgestellt. Wir fassen die wichtigsten Fakten zur neuen kompakten Enterprise Drohne zusammen und verraten euch, was es sonst noch neues gibt.
Für den 21. März 2022 kündigte DJI unter dem Motto „Für die Helden des Alltags“ ein neues Produkt an. Bereits im Vorfeld war ziemlich sicher, dass es sich um die M30 Drohne handeln wird. Dieses Gerücht hat sich nun mit der offiziellen Vorstellung der M30 bestätigt. Ein Enterprise Modell, dass sich primär für den Einsatz in der Industrie und an Sicherheitskräfte richtet. Das wird nicht nur aber besonders beim Preis deutlich, der bei $9.999 beginnt.
Neben der neuen Drohen selbst wurde auch die neu RC Pro Plus Fernsteuerung, das erste Drohnen Dock von DJI, sowie eine neue Version des DJI FlightHub 2 vorgestellt. Doch fangen wir bei der M30 Drohne an.
Matrice 30 – Technik
Die DJI Matrice 30, oder auch DJI M30 genannt, sieht auf den ersten Blick aus wie eine Mischung aus Matrice 300 RTK und Mavic 3. Dabei fällt sie jedoch kleiner und leichter aus als die große Schwester Matrice 300 RTK und kann daher vereinfacht ausgedrückt als kompaktere Variante dieser Drohne angesehen werden. Was aber besonders auffällt sind die unterschiedlich angebrachten Propeller der neuen M30. Die vorderen Propeller sind wie gewohnt an der Oberseite der Arme montiert, während die hinteren nach unten gerichtet sind.
Ausgeklappt (ohne Propeller) misst die M30 Drohne 470×585×215 mm und bringt ein Gewicht von 3770g auf die Waage. Im eingeklappten Zustand schrumpfen die Dimensionen auf 365×215×195 mm.
Die maximale Flugzeit gibt DJI mit 41 Minuten an, was ein solider Wert in dieser Preisklasse und Größenordnung ist. Wie immer fallen die tatsächlichen Flugzeiten je nach Anwendung kürzer aus, da sich diese Angaben immer auf „Optimalbedingungen“ beziehen, die in der Praxis nie erreicht werden.
Die M30 kann während des Flugs eine maximale Geschwindigkeit von bis zu 82,8 km/h (23 m/s) erreichen. Dabei kann die Drohne Wind mit einer Geschwindigkeit von bis zu 54 km/h (15 m/s) trotzen.
Um den hohen Ansprüchen bei Industrie- und Rettungskräfte-Einsätzen gerecht zu werden, ist die Drohne nach IP55 zertifiziert und kann bei Temperaturen von -20° bis +50° betrieben werden.
Was natürlich in diesem Segment nicht fehlen darf ist ein entsprechendes Hindernisserkennungssystem. Dieses ist sowohl vorwärts, als auch rückwärts sowie nach oben, unten und seitlich ausgerichtet. Damit ist die DJI M30 in der Lage Hindernisse in allen Richtungen zu erkennen. Dazu gesellt sich ein Infrarot-Sensorsystem mit einer Reichweite von 0,1 bis 10m.
Betrieben wird die Matrice 30 mit neuen TB30 Akkus die eine Kapazität von 5880 mAh aufweisen. Das Gewicht eines Akkus liegt bei 685g. Die Drohne ist dabei in der Lage zwei dieser Akkus aufzunehmen. Um auch bei kalten Temperaturen sicher betrieben zu werden, besitzen die Akkus einen Aufheizmodus, der sie auf eine entsprechende Betriebstemperatur vorwärmt.
Ebenfalls enthalten sind Unterstützung für GPS, Galileo, BeiDou und GLONASS genauso wie ein ADS-B Empfänger, der über bemannten Flugverkehr in der Nähe der Drohne informiert. Dazu erwähnt DJI, dass die M30 über zahlreiche redundaten Systeme verfügt, die für eine erhöhte Sicherheit beim Flugbetrieb sorgen. Informationen dazu liefert ein separates PDF.
Weitere Einzelheiten über zusätzliche Funktionen und Details zur Funktionsweise der Drohne liefert euch wie üblich die offizielle Produktseite*.
Matrice 30 – Kamera
DJI bietet die Matrice 30 in zwei Varianten an. Der normalen M30 sowie der M30T. Der Unterschied liegt hier bei der Kamera, denn die M30T bietet zusätzlich zur Weitwinkel- und Zoom- auch eine Thermal-Kamera für Wärmebildaufnahmen. Ebenfalls Teil des Kameramoduls für beide Varianten ist eine FPV-Kamera sowie ein Laser-Entfernungsmesser.
Zoom Kamera
Die Zoom Kamera besitzt einen 1/2 Zoll CMOS Sensor mit effektiv 48 MP Auflösung. Die variable Blende liegt bei f/2.8-f/4.2.
Weitwinkel Kamera
Die Weitwinkel Kamera setzt ebenfalls auf einen 1/2 Zoll CMOS Sensor, löst jedoch nur mit 12 MP auf. Die Blende ist hier fix auf f/2.8 eingestellt.
Thermal Kamera
Die Thermal-Kamera löst mit einer Auflösung von 640x512px auf und liefert auf diese Weise gute Wärmebildaufnahmen.
Thermal Kamera
Als Unterstützung für die Navigation der Drohne bietet die M30, wie erwähnt, auch eine FPV-Kamera, die fest an der Front der Drohne angebracht ist. So lässt sich die frei schwenkbare Kamera bedienen ohne die Orientierung zu verlieren, wohin die Drohne gerade fliegt.
DJI RC Plus – DJI M30 Fernsteuerung
Teil des Lieferumfangs der Matrice 30 Drohne ist auch die neue DJI RC Plus Fernsteuerung. Nach der bereits bekannten DJI RC Pro bietet sie das nächste Upgrade der smarten Fernsteuerungen mit integriertem Display aus dem Hause DJI. Sowohl Drohne als auch Fernsteuerung unterstützen das neue DJI OM3 (OcuSync) Enterprise Übertragungsprotokoll. Ebenfalls enthalten ist auch die Option auf eine LTE Verbindung zurückzugreifen, sollte die Verbindung zur Drohne auf Grund der Distanz abbrechen. Durch ein LTE Modul kann die Drohne quasi auf unbegrenzte Entfernung gesteuert werden, solange ein Signal vorhanden ist.
Weitere technische Details liefert euch die M30 Produktseite*.
DJI Dock
Eine Besonderheit bei der Produktvorstellung stellt auch das erste Drohnen Dock von DJI dar. Das schlicht DJI Dock genannte System ist eine Art Hangar in der die Drohne sicher untegebracht ist. Hier kann die Drohne mit einem entsprechenden Aufsatz automatisch nach Landung geladen werden. Generell dient das Dock grundsätzlich der Automatisierung von Drohneneinsätzen.
Denn mit Hilfe des DJI FlightHub 2 können sich wiederholende Missionen geplant werden auf deren Grundlage die Matrice 30 dann selbstständig aus dem Dock startet, die Mission absolviert und wieder sicher landet. Bis zum nächsten Einsatz wird die Drohne dort auch wieder selbstständig geladen. Für ein schnelleres Laden (Fast Charging) besitzt das Dock ein Kühlsystem. Dieses kühlt die Akkus nach der Landung auf eine entsprechende Temperatur runter, um sie dann schnell wieder laden zu können. Das soll laut DJI ein Aufladen der Akkus von 10% auf 90% in nur 25 Minuten ermöglichen.
Das Dock schließt und öffnet sich selbstsändig und bietet damit auch einen Schutz für die Drohne. Der Aktionsradius der M30 Drohne rund um das DJI Dock liegt bei rund 7km. Die Betriebstemperatur des Dock liegt bei -35° bis + 50°, es ist ebenfalls nach IP55 zertifiziert und besitzt eine Backup Batterie für eine Laufzeit von bis zu 5 Stunden. Auf dem DJi Dock sitzt darüber hinaus eine kleine Wetterstation inklusive Überwachungskamera. Damit kann sichergestellt werden, dass die Drohne nur bei geeignetem Wetter abhebt und der Start sowie die Landung können überwacht werden.
Weitere Einzelheiten zum DJI Dock und zur neuen Version des DJI FlightHub 2 könnt ihr der Produktseite der Matrice 30 entnehmen*.
Preis und Verüfgbarkeit der M30 und DJI Dock
Die DJI M30 ist offiziell ab Juni zu einem Preis ab 9640€ in der Standardausführung zu haben. Die M30T mit Thermalkamera beginnt bei 13770€. Das DJI Dock inklusive M30 Drohne gibt es voraussichtlich erst ab dem 4. Quartal 2022 ab einem Preis von ungefähr rund $23.000. Alle vorgestellten System gibt es nicht direkt im DJI Store sondern nur auf Anfrage oder bei ausgewählten Fachhändlern.
Was haltet ihr von der neuen DJI M30, der DJI RC Plus und dem DJI Dock? Diskutiert zusammen mit der Community in unserem Forum.
DJI M30 FAQ
Zu kaufen ist die M30 sowie das DJI Dock nur auf Anfrage und bei ausgewählten Fachhändlern. Mehr Informationen gibt es im Artikel.
Die DJI M30 wiegt mit zwei Akkus rund 3,7kg. Weitere technische Details gibt es im Artikel.
Die Preise für die DJI M30 beginnen bei etwas über 9000€. Mehr Informationen dazu gibt es im Artikel.
*Die in diesem Artikel enthaltenen Links zum DJI Store und/oder zur Amazon-Webseite sind sogenannte Affiliate-Links. Bei diesen Links bekommt DeinDrohnenpilot.de eine Provision für vermittelte Käufe. Der Preis steigt für die Kunden hierdurch nicht.